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Regeln 1000-Volt-Go

Die Regeln des 1000-Volt-Gos sind recht einfach. Erst mal alles wie beim normalen Go auch. Nur: nach dem Setzen eines Steines und vor dem Schlagen von Steinen wird die 1000-Volt-Go-Regel angewendet. Diese funktioniert so:

1000-Volt-Go-Regel:

Ein gesetzter Stein verschiebt den jeweils nächstgelegenen Stein längs der vier Richtungen unabhängig von der Entfernung. Eigene Steine werden dabei abgestoßen, bis sie auf andere Steine oder auf den Rand treffen und gegnerische Steine werden angezogen. Nachdem dies durchgeführt worden ist, sucht man nach Steinen, die keine Freiheiten mehr haben, die dann gefangen werden.

Weitere Regeln:

- Alle toten Steine müssen tatsächlich herausgeschlagen werden.

- Gezählt wird nach chinesischen Regeln (eigene umschlossene Brettpunkte und eigene lebende Steine zählen jeweils einen Punkt).

- 1000-Volt-Go wird auf dem 9x9-Brett gespielt.

- Der Anzugsvorteil wird mit 5 Komi ausgeglichen.

- Vorgabe:

Spielstärkedifferenz im Go Vorgabe/Spielbedingungen
0-1 5 Komi (ohne Vorgabe)
2-3 4 Komi
4-5 3 Komi
6-7 2 Komi
8-9 1 Komi
10-11 ohne Komi
12-13 1 Rückkomi (von Weiß an Schwarz)
14-15 2 Rückkomi
16-17 2 unter der 1000-Volt-Go-Regel zu spielende Steine, 5 Komi
18-19 2 Steine, 4 Komi
20-21 2 Steine, 3 Komi
22-23 2 Steine, 2 Komi
24-25 2 Steine, 1 Komi
26-27 2 Steine, ohne Komi

 

Beispiel:

1000Volt-Go_Diagramm-1.gif (1485 Byte) Weiß hat gerade W1 auf das Brett gesetzt.
1000Volt-Go_Diagramm-2.gif (1587 Byte) Jetzt wirkt W1 in alle vier Richtungen auf den nächstgelegenen Stein. Auf gegnerische anziehend und auf eigene abstoßend. Zwei Steine werden verschoben.
1000Volt-Go_Diagramm-3.gif (1480 Byte) Endstellung nach W1.

 

Geschichte:

Diese Go-Variante wurde im Sommer 1988 von Ralf Gering erfunden, als er in Tübingen Geologie studierte aber regelmäßig als 2 Kyu den Spielabend von Lothar Teikemeier in Bonn besuchte. Lothar hatte seinerseits gerade Poker-Go erfunden was Ralf dazu animierte, selbst eine Go-Variante zu erfinden. Er nannte sie übrigens erst "Magnet-Go", dies gefiel Lothar aber nicht, der sie in der Veröffentlichung in "1.000-Volt-Go" umbenannte. Mit dem Namen hat sich auch Ralf inzwischen angefreundet.

Lothar Teikemeier erinnert sich in einer Nachricht vom 22.12.2003 an die Entstehungsgeschichte des 1000-Volt-Gos:

"Ich war bis 1984 Redakteur der DGOZ, habe dabei zahlreiche kreative Dinge verbrochen und die Worte flossen mir aus den Fingern, denn viele Artikel schrieb ich selbst. Einen direkten, persönlichen Einfluss auf den Artikel von 1988 muß ich wohl zurückweisen, der Artikel liest sich auch so, als sei er nicht von mir.

Der Spielabend bei mir zu Hause war ca. 1986 zuende. Ralf war irgendwann (vorher) da und erzählte und zeigte sein Magnet-Go. Er war ja schon immer ziemlich kreativ ... Wann ... das kann durchaus früher gewesen sein, vielleicht noch in der Phase, wo ich noch Redakteur war. Dann wäre es möglich gewsen, das ich den Namen 1000-Volt-Go in einem Artikel vorher geprägt habe, kann ihn aber nicht finden in den Versionen, die mir vorliegen. Vermutlich als reißerische Überschrift, um der Zeitung etwas Farbe zu geben. Ich erinnere mich, daß ich "Magnet-Go" schlecht fand, weil der Name schon für das bekannte Spielmaterial vergeben war und "Elektrik Go" vorschlug. "1000-Volt-Go" hätte ich nur als Überschrift vorgeschlagen, nicht als Spielname, die Namensprägung kann von mir sein, aber  es muß jemand anders aufgeschnappt haben (wäre jedenfalls
nicht mein Geschmack gewesen). Möglich ist, das ich einer großen Kiste Artikel-Material an Klaus Fittges weitergab, der von 1985 an die Go-Zeitung machte.

Es war damals ja noch gar kein "etabliertes" Spiel, sondern einfach eine kreative Idee und von denen gab es schon einige, es war eine Go-Variante und ich hatte ein Sammelinteresse, solche alternativen Dinge gelegentlich vorzustellen. Einen Artikel von Ralf Gering hat es vermutlich nie gegeben, ich war ein Go-Zeitungs-Redakteur, der Dinge auflas und in eigenen Worten weitergab.

Poker-Go, um der Wahrheit die Ehre zu geben, wurde unter dem Namen Joker-Go vorentwickelt, vermutlich in England. Es existierte in der Form von normalen Spielkarten, auf die jemand Go-Stein-Kombinationen gemalt hatte. Ich entwickelte dann die Idee, Ereigniskarten hinzuzufügen und überarbeitete die Steinkombinationen. Das Spiel wurde in dieser Form umfangreichst von David Schoffel und mir getestet ... :-) und dabei verbessert (85/86). Dann habe ich sie in einer Kleinauflage drucken lassen, Sommer 1988.

Einen schönen Gruss an Ralf, es war eine witzige Zeit damals."

Links/Literaturhinweise:

http://senseis.xmp.net/?ElectricGo

"1000-Volt-Go" - eine elektrisierende Go-Variante. In: Deutsche Go-Zeitung (DGoZ) Heft 4 (July/Aug.) 1988, Seite33.